Nach der sechsten Sitzung des Beteiligungsforums für das Bahnprojekt Fulda – Gerstungen erklärt der heimische Bundestagsabgeordnete und Europa-Staatsminister Michael Roth

„Mit der gestrigen Vorstellung der Grobkorridore durch die DB Netz AG lichtet sich weiter das Feld der möglich en Trassenverläufe für die geplante ICE-Strecke durch den Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Auch wenn erst mit der Präsentation der 1000 Meter breiten Trassenkorridore im Sommer 2020 konkret sichtbar werden wird, wo die Züge in Zukunft tatsächlich fahren und halten könnten, so gibt es nun doch ein gutes Stück mehr Klarheit.

Pressefoto von Michael Roth MdB, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt. Aufgenommen am 2. April 2019 in Berlin.

Denn nach den Berechnungen der DB Netz AG erfüllt eine Streckenführung über Bebra nicht das Projektziel einer Fahrtzeitverkürzung auf 62 Minuten zwischen Fulda und Erfurt. Aufgrund der ermittelten Raumwiderstände ist inzwischen auch klar, dass die Geistaltrasse und die Kurparktrasse bei den weiteren Planungen nicht mehr verfolgt werden, dasselbe gilt auch für den Ausfädelungspunkt Niederaula.

Damit ist sowohl ein Trassenverlauf mit einem Fernverkehrshalt im Bad Hersfelder Bahnhof als auch auf der „grünen Wiese“ weiterhin möglich. Von Beginn an habe ich deutlich gemacht, dass die direkte Anbindung der Kreis- und Festspielstadt an den Fernverkehr durch einen ICE-Halt und die Fragen des Lärmschutzes für die Region von großer Bedeutung sind.

Als im Frühjahr 2016 der Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan vorgestellt wurde, habe ich in Gesprächen mit dem Bundesverkehrsministerium durchgesetzt, dass der Fernverkehrshalt in unserer Region weiterhin bestehen bleibt und der konkrete Trassenverlauf innerhalb eines Suchkorridors ermittelt wird. In weiteren Gesprächen hatte mir das Bundesverkehrsministerium im Februar 2019 zugesagt, dass mindestens einer der vorgeschlagenen Trassenkorridore einen ICE-Halt im Bahnhof Bad Hersfeld vorsehen und dieser gleichrangig mit anderen Varianten geprüft werden solle.

Auf meine Anregung hin hat die DB Netz AG ein Beteiligungsforum ins Leben gerufen, in dem alle betroffenen Akteure gemeinsam nach einer genehmigungsfähigen und in der Region akzeptierten Trassenvariante suchen. Nach den ersten sechs Sitzungen kann man schon jetzt sagen: In dem Forum wird zwar kontrovers, aber fair miteinander diskutiert. Die neutrale Moderation und die Einbindung fachlicher Expertise bietet eine gute Grundlage, um sich am Ende miteinander auf die bestmögliche Variante zu verständigen.

Ich bin nach wie vor von den Vorzügen des ICE-Halts im Hersfelder Bahnhof überzeugt. Letztlich entscheiden die Ergebnisse des Beteiligungsforums darüber, ob diese Variante realisiert werden kann.“