Der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Roth (SPD) hatte gemeinsam mit Intendant Joern Hinkel in Berlin für eine deutliche Erhöhung der Bundesmittel geworben. Im Gespräch mit SPD-Chefhaushälter Johannes Kahrs konnte der Intendant mit seinem Festspielkonzept überzeugen.
„Meinem Kollegen Johannes Kahrs bin ich dankbar für die wiederholte Bereitschaft, uns in Bad Hersfeld tatkräftig zur Seite zu stehen. Dass die jährlichen Bundesmittel für die Festspiele ab 2020 mehr als verdoppelt werden, ist schon eine kleine Sensation. Die langfristige Förderzusage auf diesem hohen Niveau ist Gold wert. Das ist die verdiente Anerkennung für die künstlerische Arbeit von Joern Hinkel und seinem Team in den vergangenen beiden Jahren. Die Festspiele sind nach wie vor ein ganz besonderer Leuchtturm in der deutschen Kulturlandschaft, der weit über die Region Nordhessen hinausstrahlt – das hat auch in Berlin viel Eindruck gemacht. Das bestätigte uns auch die Kultur-Staatsministerin Monika Grütters“, hob Michael Roth hervor.
Groß war die Freude über den unvermuteten Geldsegen aus Berlin auch bei Intendant Joern Hinkel: „Wir begreifen dies als Aufforderung, unserem Publikum weiterhin anspruchsvolle, aber nicht elitäre Theatererlebnisse zu bieten, die Charaktere zeigen, mit denen sie sich identifizieren können, die Themen aufgreifen, die etwas mit ihrer Lebenswirklichkeit zu tun haben, Stücke, die unterhalten, mitreißen und inspirieren. Dieser Vertrauensbeweis, den uns die Verantwortlichen in Berlin damit ausstellen, gebührt nicht nur den Künstlerinnen, Künstlern und Mitarbeitenden dieser Spielzeit, sondern der Stadt sowie den Bad Hersfelder Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Festspiele seit 70 Jahren ermöglichen, und denjenigen, die die Festspiele in all den Jahrzehnten immer wieder neu ausgerichtet, hinterfragt, revolutioniert und ihnen damit neues Leben eingehaucht haben! Im Namen unseres Ensembles und des gesamten Teams möchte ich mich für die Erhöhung der Bundeszuschüsse bedanken!“
Neben der deutlichen Erhöhung der Grundförderung beschloss der Haushaltsausschuss auch einen einmaligen Bundeszuschuss in Höhe von 100.000 Euro für die Feierlichkeiten anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Bad Hersfelder Festspiele im kommenden Jahr. Mit diesen Sondermitteln soll am 13./14. Juni 2020 ein zweitägiges Fest rund um die historische Stiftsruine ausgerichtet werden, das für alle Besucherinnen und Besucher offen und kostenlos ist. Unter dem Motto „Ein Fest! Ein Spiel!“ sind neben einem feierlichen Festakt auch unterschiedliche Konzerte, eine Musical-Gala, Gesprächsrunden und Multimedia-Projektionen geplant.
„In der Vergangenheit der Festspiele zu stöbern, erfüllt mich immer wieder mit Staunen, Begeisterung und Ehrfurcht, aber natürlich auch mit Zweifeln: ‚Kann man das heute noch so machen?‘ Oder: ‚Damit waren sie ihrer Zeit weit voraus.‘ Wir wollen 70 Jahre Festspiele gebührend feiern, wollen viele Stimmen der vergangenen Jahrzehnte zu Wort kommen lassen, ein ganzes Wochenende feiern, gemeinsam mit unseren Besucherinnen und Besuchern, in und rund um die magische Kulisse der Bad Hersfelder Stiftsruine“, umreißt Joern Hinkel die Planungen für das Jubiläumsfest.