Anna Lapp aus Bad Hersfeld: „Ich hätte nie gedacht, dass die Arbeit als Abgeordnete so anstrengend sein kann“

BERLIN. Mit der Teilnahme am Planspiel „Jugend und Parlament“ gingen für Anna Lapp gleich zwei Träume in Erfüllung. Zum einen war die frischgebackene 17-Jährige noch nie in Berlin und konnte so die vielen geschichtsträchtigen Orte der Hauptstadt endlich einmal persönlich besuchen. Zum anderen hatte sie die Chance, auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten Michael Roth, selbst in die Rolle einer Parlamentarierin zu schlüpfen.

Gemeinsam mit 355 Jugendlichen aus ganz Deutschland blickte sie vier Tage lang hinter die Kulissen des Deutschen Bundestags. Die Jugendlichen übernahmen bei dem Planspiel die Aufgaben von Abgeordneten und organisierten sich in Fraktionen, Arbeitsgruppen und Ausschüssen. Sie berieten über Gesetze, trafen sich zu Fraktionssitzungen und Debatten im Plenarsaal des Bundestags. Kontrovers diskutierten die Nachwuchs-Abgeordneten über Themen wie den Abbau von Diskriminierung, die Einführung eines Pfandsystems für Einwegbecher oder die Beteiligung deutscher Soldaten an einer Militäroperation im fiktiven Staat Sahelien. „Ich hätte nie gedacht, dass die Arbeit als Abgeordnete so anstrengend sein kann“, bemerkte die Schülerin müde, aber zufrieden. Besonders überraschte sie, „wie schwierig es sein kann, sich selbst in einer kleinen Arbeitsgruppe der Fraktion auf eine gemeinsame Position zu verständigen und später dafür im Plenum zu streiten.“

Zum Abschied traf Anna noch Michael Roth, der sich über den Besuch aus seinem Wahlkreis freute: „Was mich in diesen Tagen besonders hoffnungsvoll stimmt, sind Jugendliche, die sich für Politik interessieren und für unsere Demokratie eintreten. Solche Leute brauchen wir. Vielleicht wird Anna ja mal meine Nachfolgerin.“ Dies ist ein Vorschlag, den sich die politikinteressierte Schülerin durchaus für ihre Zukunft vorstellen kann.