Der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), schließt Nachverhandlungen beim Brexit-Vertrag aus. Einen besseren Vertrag werde auch Großbritannien nicht erreichen können, sagte Roth im SWR Tagesgespräch. Das Austrittsabkommen sei ein vernünftiger Kompromiss, der beiden Seiten etwas abverlange. Am Ende müssten sowohl die europäischen als auch die britischen Abgeordneten wissen, was sie da täten. Auch durch eine neue Premierministerin oder einen neuen Premierminister in London werde sich die Verhandlungslage nicht verbessern.
Einen kleinen Spielraum sieht Roth bei den Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien. Zu diesem Aspekt lägen bisher nur Eckpunkte vor. Insgesamt aber habe die EU auch die eigenen Interessen zu wahren, sagte Roth im SWR. Deshalb seien die „Bewegungsspielräume der EU begrenzt“.
Mit Blick auf die Rede des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zum Volkstrauertag, forderte der Staatsminister für Europa von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mutigere Antworten. Im Gespräch mit SWR sagte der SPD-Politiker, die deutschen Reaktionen auf Macrons ausgestreckte Hand seien bisher viel zu zögerlich: „Ich kann den Unmut des französischen Präsidenten schon verstehen.“