Bund fördert Ausstellung über Adam von Trott mit 300.000 Euro

Roth/Oppermann: Dauerausstellung in Imshausen soll Rolle des Widerstandskämpfers würdigen

BERLIN. 300.000 Euro aus dem Kultur-Etat stellt der Bund für die Umsetzung einer Dauerausstellung über den Widerstandskämpfer Adam von Trott zur Verfügung – das beschloss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am Donnerstag in seiner Bereinigungssitzung.

Gemeinsam hatten sich der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Roth und sein Göttinger Kollege Thomas Oppermann in den vergangenen Wochen in Berlin für das Projekt eingesetzt. Mit den Fördermitteln aus dem Bundeshaushalt kann nun am Stiftungssitz in Imshausen eine Dauerausstellung verwirklicht werden, die die Rolle von Adam von Trott als eine der zentralen Figuren des deutschen Widerstands würdigt. Die Ausstellung wird von dem Berliner Ausstellungsbüro „Die Exponauten“ konzipiert, die auch das „Forum Wissen“ der Georg-August-Universität Göttingen gestaltet haben.

„Im Mittelpunkt der Ausstellung soll die Erinnerung an einen Menschen stehen, der sich mit allen Konsequenzen gegen den Nationalsozialismus und für ein demokratisches Deutschland in einem friedlichen, föderalen Europa eingesetzt hat“, umreißt Michael Roth das Ausstellungskonzept. „Adam von Trott war ein Kosmopolit und überzeugter Europäer, der auch für heutige Generationen ein Vorbild ist. Er engagierte sich für eine friedliche und gerechte Weltordnung und trat für interkulturellen Dialog ein – dazu will auch die geplante Ausstellung anregen“, ergänzt Thomas Oppermann.

Trott, dessen Familie aus Bebra-Imshausen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg stammt, studierte Jura an der Universität Göttingen und arbeitete später im Auswärtigen Amt in Berlin. Er gehörte zu der Gruppe von Widerstandskämpfern um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, die das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 plante. Nach dem gescheiterten Attentat wurde Trott verhaftet, vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 26. August 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Bereits 2015 hatten sich die beiden SPD-Politiker erfolgreich dafür eingesetzt, dass ein Kooperationsprojekt der Universität Göttingen und der Stiftung Adam von Trott unter dem Titel „Widerstand – Demokratie – Internationalität“ mit einem Bundeszuschuss in Höhe von 5 Millionen Euro gefördert wird.