Das Programm der Schülerin war dicht gedrängt. Bei einem gemeinsamen Frühstück standen junge Bundestagsabgeordnete den Mädchen Rede und Antwort. Sie berichteten darüber, wie sich ihr politischer Alltag gestaltet und über ihren persönlichen Weg, erfolgreich im politischen Betrieb zu arbeiten. Auch ein Pressetermin mit der Fraktionsvorsitzenden Andrea Nahles durfte nicht fehlen. Beim anschließenden Planspiel „PolitikParcours“ mussten die jungen Frauen ihre Mitstreiterinnen von ihren Argumenten zum Thema „Wählen ab 16“ überzeugen. Anhand dieses Beispiels erhielten die Mädchen tiefere Einblicke in den Prozess der Gesetzgebung vom ersten Entwurf eines Gesetzes bis zu dessen Verabschiedung.
„Der Girls‘ Day leistet einen Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit von Mädchen und Frauen in der Ausbildung und im Berufsleben. Vor allem in der Politik brauchen wir noch viel mehr Frauenpower. Hier haben an viel zu vielen Stellen immer noch die Männer das Sagen. Trotz Frauenquote, fortschrittlicher Gesetze und weiteren Verbesserungen im Koalitionsvertrag sind wir noch weit entfernt von völliger Gleichstellung von Männern und Frauen in Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien und Wissenschaft. Vor allem in führenden Positionen sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert“, betont Michael Roth.
Der bundesweite Mädchen-Zukunftstag bot zum 14. Mal die Gelegenheit, Einblicke in das parlamentarischen Geschehen und in den Alltag eines Abgeordneten zu bekommen. Die Schülerin zeigte sich beeindruckt und berichtete sichtlich zufrieden im persönlichen Gespräch mit dem Abgeordneten: „Es ist schon deutlich spannender, Politik vor Ort mal mitzuerleben als nur in der Schule theoretisch darüber zu reden. Man lernt nicht nur schneller, sondern bekommt auch ein Gefühl dafür, wie schwierig es manchmal sein kann, allen Interessen gerecht zu werden.“ Für die politikinteressierte junge Frau war es sicherlich nicht der letzte Besuch im Deutschen Bundestag.