
BEBRA. Der Bebraer Bahnhof erstrahlt im morgendlichen Sonnenlicht, als die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, von ihrem Kabinettskollegen Michael Roth MdB begrüßt wird. Roth hatte Barbara Hendricks eingeladen, den Bebraer Bahnhof zu besuchen. Das Ministerium fördert den Um-bau im Rahmen des Bundesprogramms Nationale Projekte des Städtebaus bis 2019 mit insgesamt 3,5 Millionen Euro. Roth hatte die Stadt Bebra vor zwei Jahren bei der Bewerbung um die Fördermittel tatkräftig unterstützt.
Bei ihrem Besuch vor Ort ließ es sich die Ministerin nicht nehmen, Bebras Erstem Stadtrat Bernd Holzhauer die offizielle Förderplakette zu überreichen. Der Bahnhof hier in Bebra ist nicht nur ein Denkmal der Industriegeschichte, sondern auch ein bedeutendes Symbol der deutsch-deutschen Geschichte. Die Umstrukturierung und der damit verbundene Erhalt des Bahnhofs ist wahrlich ein Premiumprojekt des Städtebaus, so Hendricks.
Im Anschluss besichtigte die Ministerin gemeinsam mit Roth noch die Mühle Reh-wald. Hier erläuterte Besitzer Oliver Nagel den Besuchern die Arbeit eines Müllers in der heutigen Zeit. Nagel legt Wert auf kurze Wege und regionalen Handel. Mit seinem Roggenmehl beliefert er zahlreiche Bäckereien in der Region. Doch der Ab-satz habe nachgelassen, erzählt Müllermeister Nagel. In den vergangenen 20 Jah-ren haben vermehrt Bäckereien aufgrund der starken Konkurrenz durch Industrie-ware ihre Backstuben schließen müssen. Es ist schade, dass dieses alte Handwerk vom Aussterben bedroht ist. Wo Müller und Bäcker noch Hand in Hand arbeiten, spricht das doch für Qualität, betont Roth, der sich auch gleich als passionierter Stullenschmierer bekannte und bereits mehrere Praktika bei heimischen Bäckern absolvierte.
Der in vierter Generation geführte Familienbetrieb der Mühle Rehwald ist eng mit der Bäckerei Klee verbunden. Das von Nagel gemahlene Mehl wird in der Nachbar-schaft verbacken. Ins Backhaus lud die Bebraer SPD abschließend auch zu einem Frühstück mit duftendem Kaffee, Kuchen und frisch belegten Broten von Bäcker-meister Bernd Klee ein.