Erklärung von Michael Roth MdB zur Vorstellung des Vorschlagskorridors für die Stromtrasse SuedLink

Michael Roth MdB zur Vorstellung des Vorschlagskorridors für die Stromtrasse SuedLink

BERLIN/HERSFELD. Heute hat mich in Berlin der Netzbetreiber TenneT über die aktuellen Pläne zum Verlauf der Stromtrasse SuedLink informiert. Vieles spricht derzeit dafür, dass die Trassenführung nicht durch die Landkreise Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg, sondern weiter östlich durch Thüringen verlaufen wird. Im September 2016 hatte TenneT zwei mögliche Trassenkorridore für die Region Nordhessen/Thüringen vorgestellt, die in den vergangenen Monaten auf der Grundlage von objektiven, transparenten Kriterien eingehend untersucht wurden. Aufgrund der geringeren Raumwiderstände bevorzugen die Planer von TenneT aktuell die östliche Variante durch die thüringischen Landkreise Eichsfeld, den Unstrut-Hainich-Kreis und den Wartburgkreis als Vorschlagskorridor. Das ist ein erster Zwischenerfolg, aber noch keine endgültige Vorfestlegung auf einen endgültigen Trassenverlauf. Weitere Kriterien wie Arten- und Gebietsschutz sowie Raumverträglichkeit werden in den kommenden Monaten noch geprüft.

Zahlreiche Städte und Gemeinden den Landkreisen Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg hatten sich in den vergangenen Monaten mit ihren Stellungnahmen an den Netzbetreiber gewandt und darin ihre Einwände gegen den geplanten Trassenverlauf dargelegt. Auch viele interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten sich im Oktober bei zwei Informationsveranstaltungen des Netzbetreibers in Bebra und Wehretal mit ihren wertvollen Hinweisen beteiligt. Die dabei vorgetragenen Argumente konnten offenkundig auch die Planer von TenneT überzeugen, so dass sie nun die östliche Trassenvariante als Vorschlagskorridor bevorzugen. Das zeigt: Der engagierte Einsatz vieler Kommunalpolitikerinnen und -politiker sowie Anwohnerinnen und Anwohner hat sich ausgezahlt. Ich bin guter Dinge, dass diese Argumente auch im weiteren Planungsverlauf überzeugen werden, der weitere Beteiligungsmöglichkeiten für Kommunen und Bürgerschaft bietet.

Gemeinsam mit vielen Bürgerinitiativen und Kommunalpolitikern in der Region haben wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in den vergangenen Jahren dafür gekämpft, dass beim Bau von SuedLink ein Vorrang für Erdverkabelung gelten soll. Diesen Vorrang haben wir Ende 2015 im Deutschen Bundestag gesetzlich verankert. Dass nun auf der kompletten SuedLink-Trasse ausschließlich Erdkabel verlegt werden sollen, ist und bleibt ein großer Erfolg.

Im weiteren Verfahren wird TenneT als Netzbetreiber den Vorschlagskorridor im März 2017 bei der Bundesnetzagentur einreichen. Ende 2018 soll dann nach Abschluss der Bundesfachplanung ein tausend Meter breiter Korridor feststehen, in dem die Erdkabel verlaufen werden. Der tatsächliche Verlauf des Erdkabels innerhalb dieses Korridors wird erst im anschließenden Planfeststellungsverfahren ermittelt. Gegen 2025 könnte SuedLink dann schließlich in Betrieb genommen werden.