
So war es schon von Anfang an,
der Ehrenritter ist ein Mann.
Selbst sprachlich wird es sonnenklar,
dem Ritter fehlt das Feminina.
Ritterinnen sucht man vergebens
auch Rittersfrauen vermisst man zeitlebens,
Ordensfrau zu klerikal,
also, klingt es auch banal,
damit basta, ruft der Kenner:
Ehrenritter nur für Männer!
Fest wie eine Burgenmauer,
das Credo schon seit langer Dauer,
ohne Beben und Gezitter,
keine Frau wird Ordensritter.
Jedoch wie wir ja alle wissen,
auch stärksten Mauern drohen Risse.
Denn selbst Türme und Gedanken,
beginnen irgendwann zu wanken,
und es fragt aus Mannessicht:
Ehr eine Frau! Warum denn nicht?
Denn irgendwann fing es mal an,
dass auch als Frau man wählen kann.
Und wie gut für die Karrierepläne,
auch Studieren blieb keine Männerdomäne.
Aus vielen Jobs ganz ohne Verrenken
sind Frauen nicht mehr wegzudenken.
Und selbst auf so manchen Vorstandsstühlen
dürfen sich Frauen als Chefin fühlen.
Und wer weiß das schon so ganz genau,
vielleicht wird gar der nächste Papst ne Frau?
Nun seit recht vielen Jahren schon,
sitzt eine Frau auf’m Kanzler-Thron.
Nach Schröder, Kohl und Adenauer
versprüht Angela Frauenpower.
Und beinahe, viel hat nicht gefehlt
Hätten auch die USA erstmals ne Frau gewählt.
Hillary Clinton hätts so gern probiert
und als Madam President Amerika regiert.
Doch seit heute weiß auch der letzte Optimist
in Washington regiert ein echter Chauvinist.
Auch in Kassel muss man sich eingestehen,
so ein Orden würde ner Frau gut stehen.
Droht dem Mannesstolz Verlust
ziert er eine Frauenbrust,
die von Natur aus schon voll Pracht,
dann noch ein bisschen schöner macht?
Es wär doch wirklich nicht zu fassen,
die Frauen außen vor zu lassen.
Und man erkennt es insoweit,
wer nicht mit der Zeit geht geht mit der Zeit.
Was Frau in der Politik erreichen kann,
zeigt unsre Eva Kühne-Hörmann.
Auch wenn der Nachwuchs Sorge bereitet,
die CDU sich mit Jungunionisten streitet,
Viel hat sie getan, für Kunst und Kultur,
nun ist Justiz ihre Klaviatur.
Wie Hans Dampf in allen Gassen
Muss sie ganz viele Themen anfassen.
Das sollten wir Männer den Frauen gönnen
Dass sie schlicht besser Multitasken können.
Auch das Rathaus in Kassel traute man ihr zu.
Doch jetzt machts ein echtes Schwergewicht für die CDU.
Gleichwohl sie nichts dagegen hätte,
trüge sie die Oberbürgermeisterkette!
Im Rathaus soll nun doch ein andrer ran,
So oder so es wird ein Mann.
Nun zeigt uns bald der Wählerwille
Obs Kalb wird oder doch Geselle?
Doch Ihr seht, die Frau hat viel Talent,
vom Kabinettstisch man sie bestens kennt.
Eines ist uns beiden gemein
Staatsminister und Nordhesse zu sein.
Nur eines wird recht schnell vergessen,
Im Kabinett gibts leider kaum Nordhessen!
Was gäb’s in Wiesbaden für ein Rumor
Käme dort nur EIN Südhesse vor.
Aber bei ihr wird mir nicht bange
dass sie vertritt unsre nordhessischen Belange.
Am besten sind wir das ist nicht gelogen –
wenn in Wiesbaden und Berlin an einem Strang wird gezogen.
Dass der Bergpark Weltkulturerbe geworden
Dafür haben wir beide sehr geworben.
Diese Herkules-Aufgabe hab ich gern übernommen
Und bin mit der Urkunde vorbei gekommen.
Auch die Documenta hat davon profitiert
Nun wird sie sogar nach Athen exportiert.
Und das meine ich jetzt nicht im Scherz
Schließlich schlägt in Kassel Europas Herz.
Und in Athen steht der Demokratie Wiege
Beschert Kassel-Calden ganz viele neue Flüge.
Ich bin mir ganz sicher jetzt geht’s richtig los
Mit dem Großflughafen Calden wie famos!
Heut ist der Tag der großen Schau,
wir küren jetzt die allererste Frau,
und ihr die Narren, Narrhalesen,
sagt stolz, wir sind dabei gewesen.
Trifft eine Frau der Ritterschlag,
die gendern absolut nicht mag,
zufrieden ist, na ja das wißt`er,
nennt man sie Frau Staatsminister,
dann ist es auch, ich find’s genehm,
Frau Ehrenritter kein Problem.
Drum tritt jetzt bald auf diese Bühne,
Frau Ehrenritter Hörmann-Kühne.
Die Namensdrehung mir verzeih,
sonst ging`s nicht mit der Dichterei.
Damit ist meine Rede aus.
Nun bitte ich Sie um … Applaus!