Pressestatement von Michael Roth MdB zur Vorstellung von möglichen Korridoren für die Stromtrasse SuedLink

Heute Morgen hat mich der Netzbetreiber TenneT in Berlin über die aktuellen Pläne zum Verlauf der Stromtrasse SuedLink informiert. Als direkt gewählter Abgeordneter eines unmittelbar betroffenen Wahlkreises wurde ich von TenneT vorab nicht in die konkreten Trassenplanungen eingebunden.

Gemeinsam mit vielen Bürgerinitiativen und Kommunalpolitikern in der Region haben wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in den vergangenen Jahren dafür gekämpft, dass beim Bau von SuedLink ein Vorrang für Erdverkabelung gelten soll. Diesen Vorrang haben wir Ende 2015 im Deutschen Bundestag gesetzlich verankert. Dass nun sogar auf der kompletten SuedLink-Trasse ausschließlich Erdkabel verlegt werden sollen, ist ein großer Erfolg. Freileitungen sind in der aktuellen Planung bei SuedLink nicht mehr vorgesehen.

Nach den derzeitigen Planungen hat TenneT als Netzbetreiber zwei mögliche Trassenkorridore für die Region Nordhessen/Thüringen identifiziert, die in den kommenden Monaten eingehend untersucht werden sollen. Die westliche Variante könnte demnach vom Landkreis Göttingen kommend durch den Werra-Meißner-Kreis und den Landkreis Hersfeld-Rotenburg führen. Die östliche Variante würde dagegen durch die thüringischen Landkreise Eichsfeld, den Unstrut-Hainich-Kreis und den Wartburgkreis verlaufen. Eine Vorentscheidung zwischen diesen Varianten ist noch nicht erfolgt. Fakt ist: Ohne einen Netzausbau kann die Energiewende nicht gelingen. Wer Atomkraft ablehnt und Kohlekraftwerke auf ein Minimum reduzieren möchte, der muss auch anerkennen, dass wir in Deutschland die für die Energiewende erforderliche Netzinfrastruktur schaffen müssen.

TenneT als Netzbetreiber hat mir zugesagt, dass es noch vor der offiziellen Beantragung der Stromtrasse bei der Bundesnetzagentur über Veranstaltungen und eine Online-Plattform den Dialog mit Bürgerschaft und Kommunalpolitik suchen wird. Das Unternehmen steht nun in der Pflicht, sein Versprechen einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung wahr zu machen. Gerade jetzt kommt es vor allem auf frühzeitige, umfassende Kommunikation, offenen Dialog und eine enge Einbindung der betroffenen Akteure an.