Präsidenten, Exzellenzen,
Dürre, Lange, Korpulenzen,
Männer, Jungfrauen, Pomeranzen,
Schwestern, Brüder und Emanzen,
rote Sozis, schwarze Christen,
grüne Birkenstockartisten,
Ruhe jetzt, Ihr Brauchtumspfleger,
nun spricht Roth der Ordensträger.
Ich bin Ehrenritter jetzt geworden,
und trage stolz hier diesen Orden.
Ganz schön schwer ist dieses Ding,
das hier um meinen Halse schwingt.
Europa hängt am seidenen Faden –
will das uns dieser Orden sagen?
Auch wenns zur Zeit ist großer Mist
Bei Europa bleib ich Optimist!
Bei Solidarität in Flüchtlingsfragen
müssten wir noch mehr gemeinsam wagen.
Auch die EU hat einen tollen Orden
ist 2012 selbst Nobelpreisträger geworden.
Heute triffts nun Roth, den Staatsminister,
Hessen, Berlin, Europa da zieh ich alle Register.
Als die Verleihung wurd bekannt
da ging ein Aufschrei durch das Land.
In Berlin da heulten die Sirenen,
in Wiesbaden flossen gar Tränen.
Bouffier empfand es als Tam Tam,
und schickte mir ein Telegramm:
Orden gut Idee nicht schlecht,
Verleihung aber ungerecht.
Hatte Glückwunsch schon parat,
aber falscher Kandidat.
Ich schickte ihm in meinem Glück,
sofort eine SMS zurück:
Orden gut Idee famos,
Kandidat ganz tadellos,
mach nicht so ein dumm Gesicht,
denn Du kriegst den Orden nicht.
Aus Rom schrieb selbst der Papst mir heut:
Dein Orden hat uns sehr erfreut,
Ave Michael Triumphator,
amica mea in Salvator,
gestern warst Du noch ein Luder,
ich grüße Dich mein Ordensbruder.
Und über unseren Bischof Hein,
da fiel dem Papst auch einiges ein.
Obwohl er evangelisch ist,
– was Ihr hier sicher alle wisst –
lobt er den Bischof als klugen Denker,
und auch als wicht’gen Kirchenlenker.
Für Flüchtlinge öffnet er Tor und Herzen,
Nächstenliebe ist mehr als das Zünden von Kerzen,
Konkret zu handeln und nicht nur zu predigen,
das ist für unser Land ein großer Segen.
Wer Flüchtlinge stellt unter Generalverdacht,
der hat es sich zu leicht gemacht.
Denn die Menschen flüchten nicht ohne Grund,
nehmt sie bei uns auf das macht uns bunt.
Flüchtlinge dürfen hier verweilen,
wenn sie Verfassung und unsere Werte teilen.
Für diesen Einsatz ich aufrichtig danke,
vor Stolz und Achtung ich mächtig schwanke.
Der Bruder Martin ist ein ernster Mann,
der aber auch herzhaft lachen kann.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht,
Und über all seine Schäfchen wacht.
Es schreibt mir Uschi von der Leyen,
Glückwunsch doch nicht zu verzeihen,
sie hätt es nachgeprüft genau,
im Ritterorden keine Frau.
Liebe Uschi nimm es nicht krumm,
der Ritter ist ein Maskulinum,
und mit sieben Kindern bitte sehr,
gilt Ritterfräulein auch nicht mehr.
Aus Brüssel schreibt mir die EU,
zwar stünde mir der Orden zu,
doch leider wisse man noch nicht,
ob er der EU-Norm entspricht.
Ich müsse mir gefallen lasse,
dass sich der Rat damit befasse,
und bis zur Klärung dieser Fragen,
sei der Orden nur verdeckt zu tragen.
Jedoch in Straßburg im Parlament,
die Freude keine Grenze kennt,
der Präsident sprang auf vom Sitze,
Michael Roth als Ritter – spitze,
in allen Sprachen der EU
erklang ein Hochruf noch dazu,
und das Parlament denkt meinetwegen,
den Sitz nach Kassel zu verlegen.
Ein Brief mit einer Rose drin,
von der Frau Bundeskanzlerin:
Bei Dir Du stolzer Ordensträger,
werd ich zu einem wilden Feger,
ich denk an Dich Du süßes Ferkel,
In Liebe hofft Angela Merkel.
Auch Post aus München war dabei,
Absender die Staatskanzlei.
Der Text von Tränen ganz verschwommen:
Der Orden ist genau genommen,
und wenn man s richtig ehrlich nimmt,
doch eigentlich für mich bestimmt.
Ich würd mit Böllerschüssen feiern,
Horst Seehofer König der Bayern.
Selbst Washington war schwer auf Zack,
unterzeichnet mit Barack,
schrieb mir Obama voller Frust,
die CIA hätt nichts gewusst.
Auch die UN sei konsterniert,
weil sie nicht vorher informiert,
wo Nachrichten doch sonst nur sausen.
Ja, aus Kassel dringt kein Wort nach draußen.
Aus dem Kreml schrieb mir Wladimir:
Ganz Russland gratulieret Dir!
Ganz Russland und dazu immerhin,
gehört natürlich auch die Krim.
Und nicht wie s auf dem Orden scheine,
vielleicht ein Teil sei der Ukraine.
Deshalb will er sich vorbehalten,
den Sicherheitsrat einzuschalten,
doch insgesamt erfreut sich jeder,
selbst Gazprom und auch Gerhard Schröder.
Es schreibt mir Manuela Schwesig.
Michi ich freu mich übermässig,
weil diesen Orden der Dich ziert,
verdient hast und nicht erdinniert.
Nur eines find ich ziemlich Mist,
dass Du für uns verloren bist.
Ich spreche von den vielen Frauen,
die nach dir und deinem Manne schauen,
denn eigentlich geht es mitnichten,
auf zwei so schöne Kerls verzichten.
Auch wenn es manchem nicht gefällt.
Für mich gehört Ihr voll gleichgestellt!
Eine Nachricht selbst auf Twitter,
Glückwunsch edler Ordensritter,
jedoch ich frage mich jetzt schon,
wie hältst Dus mit dem Mindestlohn`
stammt der Orden in Deiner Hand,
aus einem Billiglöhneland?
So fragt Dich Deine Andrea Nahles,
Ministerin für Arbeit und Soziales.
Die Antwort gebe ich hier und heute
öffentlich vor all den Leuten.
Weck, Worscht und Wein war`n immer schon,
an Fassenacht der Mindestlohn.
Dazu Humor so viel man mag,
quasi als Sozialzuschlag.
Du suchst nen Helfer in der Not,
dann hol‘ Dir Ehrenritter ins Boot.
Tuen, machen, spenden
Gutes in die Welt versenden,
das machen Ehrenritter ganz famos.
Aber, werte Ritter, was ist hier los?
Was ich vermisse: das sind die Frauen!
Ich kann Euch nur raten, Euch endlich zu trauen!
Ritterinnen in unserem Verein.
Das sollte jetzt endlich mal sein.
Und unsrem Freund, dem Andreas Fehr,
dem fällt das ganz bestimmt nicht schwer.
Auch im Hause Fehr wollt nichts gelingen,
würd Doro nicht das Zepter schwingen.
Nun auf zu Musik, Tanz, ein Büttenass,
schunkeln, lachen, ganz viel Spass,
für diese Zeit als Angebot,
wünscht mit Helau Michael Roth.
Presseberichte:
Bericht der HNA
Bericht beim ExtraTip