Chancen schaffen in der neuen Heimat

Foto: Michael Roth mit den Jugendlichen und Betreuerinnen und Betreuern der Hephata-Wohngruppe

BAD HERSFELD. Beeindruckt ist der heimische Bundestagsabgeordnete und Staatsminister für Europa beim Besuch der Hephata-Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) in Bad Hersfeld. "Ihr lebt hier ja wie eine große kunterbunte Familie", freut sich Roth.

Im Gespräch am großen Esstisch gewähren die Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren dem Staatsminister auch Einblicke in die tragischen Seiten ihres Lebens. Auf dem gefahrvollen Weg aus dem Irak, Somalia oder Eritrea nach Deutschland haben die jungen Menschen bis zu drei Jahre Flucht ohne ihre Familien hinter sich. Sie erzählen ihre Geschichten von Korruption, Verfolgung und vollkommen überfüllten
Booten auf dem Mittelmeer.

Endlich in Deutschland angekommen, fühlen sie sich inzwischen wohl, auch wenn die schwierige Sprache und das hiesige Wetter sie manchmal vor Herausforderungen stellen. Sie sehen sich in der Wohngruppe als eine große Familie. Doch lange Wartezeiten im Asylverfahren und die damit verbundene große Unsicherheit machen ihnen zu schaffen. Gerne möchten sie in Deutschland eine Ausbildung machen, doch das ist nicht so einfach.

"Asylbewerber dürfen zwar bereits nach drei Monaten Aufenthalt arbeiten, aber wir sollten für ausbildungswillige Betriebe und junge Flüchtlinge mehr Verlässlichkeit schaffen. Asylbewerber, die eine Ausbildungsstelle gefunden haben, sollten dauerhaft in Deutschland bleiben dürfen. Das schafft Chancen – für die Jugendlichen und die Wirtschaft. Wir freuen uns auf jeden Fall, dass Ihr hier seid. Ihr seid eine Bereicherung für uns und diese Region“, betont Roth.