
BERLIN. Am 22. März ist Equal Pay Day! Doch warum genau dieses Datum? Der Termin markiert den Tag, bis zu dem Frauen zum Nulltarif arbeiten müssten, um am Ende des Jahres denselben Durchschnittslohn zu erhalten wie Männer. Die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern beträgt immer noch fast 22 Prozent. In den vergangenen Jahren hat sich daran wenig geändert. Diese Ungleichheit müssen wir endlich beenden. Familienministerin Manuela Schwesig wird nun die gesetzlichen Regelungen auf den Weg bringen, damit bald endlich das Prinzip gilt: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, erklärt Bundestagsabgeordneter Michael Roth zuversichtlich.
Denn im europäischen Vergleich schneidet Deutschland schlecht ab. Es ist blamabel, dass das wirtschaftlich erfolgreiche Deutschland in dieser Hinsicht EU-weit unter den Schlusslichtern ist, erklärt Europa-Staatsminister Roth. Selbst wenn man aus der Statistik herausrechne, dass Frauen öfter in Teilzeit arbeiten, für die Familie im Beruf pausieren und seltener in Führungspositionen seien, bliebe eine Lohnlücke von sieben bis acht Prozent. Auf diese Ungerechtigkeit weisen am heutigen Equal Pay Day diverse Aktionen hin, unter anderem die Kundgebung am Brandenburger Tor mit Bundesministerin Manuela Schwesig.
Endlich folgen Taten! Gesetzliche Regelungen zur Transparenz der Bezahlung sind dabei ein großer Schritt, berichtet der direkt gewählte Abgeordnete Roth. Denn nur wo Lohndiskriminierung offengelegt wird, kann sie auch bekämpft werden. Berufe, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten, müssen besser entlohnt werden. Der Mindestlohn hat uns dabei ein großes Stück vorangebracht, so Michael Roth.
Auch weitere Maßnahmen wie eine bessere Kinderbetreuung tragen dazu bei, um vor allem für Frauen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen. Auch die kürzlich verabschiedete Frauenquote wird einen Kulturwandel in den Chefetagen der Unternehmen beschleunigen.
Wir arbeiten daran, dass die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern kleiner wird. Ich bin sicher: Schon bald wird der Equal Pay Day deutlich früher im Jahr stattfinden. Unser Ziel bleibt allerdings das zeitliche Zusammenfallen von Equal Pay Day und Neujahr, sagt Michael Roth.