So schmeckt Integration

Staatsminister Michael Roth, Landrat Stefan Reuß, Werkstatt-Chef Bernd Hirschfelder im Gespräch mit Flüchtlingen.

ESCHWEGE. Nordhessen ist als Märchenregion bekannt. Doch leider ist die Lage für viele Menschen in der Welt alles andere als märchenhaft. Sie müssen aus ihren Heimtländern vor Krieg, Hunger und Naturkatastrophen fliehen.Vier von fünf Flüchtlingen leben in Entwicklungsländern. Nur relativ wenige kommen nach Europa und hoffen, insbesondere in Deutschland Frieden und eine neue Heimat zu finden. Europa-Staatsminister Michael Roth besuchte zusammen mit Landrat Stefan Reuß und der SPD-Kreisvorsitzenden Karina Fissmann die Werkstatt für junge Menschen Eschwege e.V., um sich von der Situation der dort arbeitenden Flüchtlinge ein Bild zu machen.

"Momentan sind über 51 Millionen Menschen auf der Flucht, in diesem Jahr nimmt Deutschland rund 200.000 Flüchtlinge auf," beschreibt der heimische Abgeordnete Roth die Situation." Mich freut es sehr, dass so viele Bürgerinnen und Bürger den Flüchtlingen hier in der Region helfen wollen." Diesen Eindruck teilt auch Karina Fissmann:" Der Landkreis tut viel, um die Vertriebenen willkommen zu heißen und sie ordentlich unter zu bringen. Trotz der im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Thüringen schlechten Finanzierung durch die hessische Landesregierung wird großartiges auf die Beine gestellt. Auch das ist ein Beispiel für den guten Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft im ländlichen Raum."

"Das Projekt ‚Tischlein deck dich‘ zeigt, dass Kochen eine gute Art der Integration ist. Wir sind stolz auf das, was wir damit schon erreichen konnten und wie gut es hier im Kreis läuft", bestätigt Bernd Hirschfelder von den Werkstätten denn ersten Eindruck seiner Besucher. Die Projektteilnehmer ließen es sich nicht nehmen und kochten leckere Suppen für ihre Gäste aus dem Auswärtigen Amt in Berlin und dem Eschweger Landratsamt. An einer langen Tafel speisten Menschen aus Eritrea, Äthiopien, Iran, Syrien und anderen Nationen. Michael Roth und Stefan Reuß kamen mit den Flüchtlingen ins Gespräch, um mehr über ihre Schicksale und anstehende Herausforderungen zu erfahren. Roth informierte über die kürzlich vom Bundestag beschlossenen Änderungen im Asylrecht, die vor allem die Chancen für Flüchtlinge verbessern sollen, möglichst rasch arbeiten zu können. Offen sprach das Team der Werkstatt für junge Menschen eine Reihe von Problemen an und präsentierten den SPD-Politikern einen Wunschzettel zur Flüchtlingsarbeit. „Während andere Vorurteile schüren, wird hier viel für die Integration von Menschen in akuter Not getan. Dafür bedanke ich mich von Herzen", so Roth.