Michael Roth MdB zur Schließung der Alheimerkaserne

Michael Roth MdB im Gespräch mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr Volker Wieker.

BERLIN. Bundestagsabgeordneter Michael Roth sieht keine Anzeichen im Bundesverteidigungsministerium, dass die Schließung der Rotenburger Alheimerkaserne doch wieder rückgängig gemacht werden könnte. „Bundesministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat mir mitgeteilt, dass ihr Haus daran nicht mehr rütteln wird. Ein schwerer Schlag für unsere Region, der nicht durch Argumente in der Sache begründet werden kann“, sage Roth nach Gesprächen in Berlin.

Damit gehe eine lange Zeit des Einsatzes um den Erhalt des Standorts in Rotenburg an der Fulda zu Ende, bedauert Roth. 2001 und 2003 konnte die Schließung der Kaserne noch abgewendet werden, nachdem sich Michael Roth gemeinsam mit Kommunalpolitikern und engagierten Bürgern bei den damaligen SPD-Verteidigungsministern Rudolf Scharping und Peter Struck für den Erhalt der Kaserne stark machte. Durch die Verlegung des Führungsunterstützungsbataillons 286, zweier Feldjägerkompanien und einer Sanitätsstaffel nach Rotenburg schien eine zukunftsfeste Lösung gefunden. Doch unter der schwarz-gelben Bundesregierung wurde im Zuge der Reform 2011 die Auflösung des Standorts beschlossen. Auch zahlreiche Briefe, Anfragen und persönliche Gespräche konnten die jeweiligen CDU-Verteidigungsminister nicht vom Erhalt der Kaserne überzeugen. Und das, obwohl die Sachargumente immer deutlich für den mit erheblichem finanziellen Aufwand modernisierten Standort Rotenburg sprachen, streicht der seit 1998 direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Roth heraus.

„Trotz der schwierigen Ausgangslage habe ich in den vergangenen Monaten vertraulich viele Gespräche mit den Verantwortlichen in Berlin geführt“, berichtet Roth. Bei Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und dem Generalinspekteur der Bundeswehr Volker Wieker machte sich der Europa-Staatsminister für den Erhalt des Standorts stark. Bei einem Gespräch am Dienstag bestätigte Wieker gegenüber Roth nochmals die Entscheidung, die Alheimerkaserne zu schließen.

„Das Aus für die Kaserne ist offensichtlich beschlossene Sache“, so Roth. „Daran kann auch der reichlich späte Einsatz der hiesigen CDU nichts mehr ändern. Noch Anfang des Jahres hat mir die CDU vorgeworfen, den Bürgerinnen und Bürgern falsche Hoffnungen zu machen und die Konversion zu gefährden, weil ich abermals Gespräche mit Frau von der Leyen geführt habe mit dem Ziel, die Fehlentscheidung zurückzunehmen. Ich habe damit auch einem dringenden Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger Rechnung getragen, die sich ebenso wenig wie ich mit der Schließung abfinden wollten. Diejenigen, die jahrelang nichts unternommen haben, als es galt zu handeln, werden erst jetzt aktiv, wo es viel zu spät ist. Ich hätte mir gewünscht, dass wir von Beginn an gemeinsam handelten – zum Wohle der Region und der Stadt Rotenburg.“