Roth im Doppelpack

Claudia Roth (2.v.l.) umringt von Ihren Gastgebern der SPD, Klaus Hobert, Michael Roth, Elvan Polat und Markus Keil (v.l.n.r.) vorm Ermschwerder Schloss.
Zwei, die sich verstehen: Claudia und Michael Roth im Gespräch.
Zwei, die sich verstehen: Claudia und Michael Roth im Gespräch.

ERMSCHWERD. Sympathisch, offen und herzlich zeigte sich die grüne Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth beim „Kaffeeklatsch“ ihres nordhessischen Namensvetters Michael Roth. Zu Besuch bei ihrem „Lieblings-Sozi“ plauderte Claudia Roth im voll besetzten Ermschwerder Schloss über ihre Familie, ihr bewegtes Leben und über ihr Herzensanliegen, den Schutz von Minderheiten. Die Familie war ihr schon immer besonders wichtig. Als "Oma-Kind" hat sie diese erst einmal um das Einverständnis gebeten, bevor sie aus der katholischen Kirche ausgetreten ist. Ein ihrer Meinung nach schwerer, aber notwendiger Schritt. Dass sie später vom Vatikan für ihre Ansichten zur Liberalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe aus der Kirche verbannt wurde, war da aber noch nicht absehbar.

Zu ihrer Familie zählt die alleinstehende Roth aber auch ihre besten Freunde, die sie in ihrer Zeit als Managerin der Band „Ton Steine Scherben“ kennengelernt hat. Ihre Freunde holen sie immer wieder zurück auf den Boden der Realität. Die Zeit mit der Rockband hat sie auch menschlich sehr geprägt. „Unsere Musik war der Ausdruck einer Generation“, stellt Claudia Roth fest. Sie erzählt von Rio Reiser, der als einer der ersten offen schwulen Musiker gegen viele Widerstände zu kämpfen hatte. Doch nicht nur aus dieser persönlichen Erfahrung heraus setzt sich die sympathische Grüne für die Wahrung von Menschenrechten ein. Besonders die Situation in der Türkei ist ihr ein Anliegen. Sie ist entsetzt über die Vorgänge auf den Istanbuler Taksim-Platz, über die sie sich selbst vor Ort ein Bild machen konnte.

Der zehnte Roths Kaffeeklatsch war ein voller Erfolg. Beide Profi-Politiker hatten eine sichtlich gute Zeit bei Kaffee, Kuchen und Gesprächen über Gott und die Welt. Michael Roths Dank galt daher nicht nur seinem Gast, sondern auch den Organisatoren vor Ort, der Witzenhäuser SPD rund um Elvan Polat und den Ermschwerder Landfrauen, die die Gäste mit leckerem Kaffee und selbst gebackenem Kuchen bestens versorgten.

Im kommenden Jahr wird die Veranstaltungsreihe mit weiteren spannenden Gästen fortgesetzt.