Außenpolitik Weiter Denken

Michael Roth auf dem Podium mit Joram Brandau, Louis Roer, Magnus Hemmenstädt und Jamil Schadt aus den Profilen Politik und Geschichte.

BAD HERSFELD. „Krisen und Konflikte in unserer Nachbarschaft – Welche Verantwortung sollte Deutschland übernehmen?“ Dieses Thema stand im Mittelpunkt einer Diskussionsveranstaltung an der Modellschule Obersberg in Bad Hersfeld, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Auswärtigen Amtes "Review 2014: Außenpolitik Weiter Denken“ stattfand. Der heimische Bundestagsabgeordnete und Staatsminister Michael Roth suchte das Gespräch mit über 350 Schülerinnen und Schülern in seinem Wahlkreis, um über aktuelle Herausforderungen der Außenpolitik zu diskutieren.

Im Gespräch mit dem Moderator und Redaktionsleiter der Hersfelder Zeitung Kai A. Struthoff hob Michael Roth hervor, wie wichtig die deutsche Außenpolitik angesichts der zahlreichen Krisenherde in Europa und der Welt sei. „Wir sehen uns mit tiefen Gräben konfrontiert – zwischen den hohen Erwartungen unserer Partner und einer zunehmend skeptischen öffentlichen Meinung. Die deutsche Außenpolitik muss sich über solche Gräben hinweg bewegen, um auch in Zukunft handlungsfähig zu bleiben. Diesem Balanceakt müssen wir uns mit guten Argumenten stellen", bemerkte Michael Roth. Er sieht Deutschland bei der Lösung von Konflikten vor allem als Mittler, Ideengeber und Unterstützer für ein geschlossenes Auftreten der EU. Mitnichten gehe es dabei um eine Militarisierung der Außenpolitik. Vielmehr versuche man sich mit diplomatischen und politischen Mitteln so frühzeitig und engagiert einzubringen, dass Konflikte nicht noch weiter eskalierten. Roth weiter: "Wir dürfen nicht nur von der Balustrade aus zugucken und kommentieren, wir müssen aktiv werden, vor allem als Teamspieler in der EU."
Interessiert und fachkundig stellten die Schülerinnen und Schüler Nachfragen und nutzten die Möglichkeit, Staatsminister Michael Roth zu außenpolitischen Positionen der Bundesregierung bezüglich der Krise in der Ukraine, der Rolle Russlands sowie den Bürgerkriegen im Irak und in Syrien zu befragen.

„Deutschland bringt sich bei Konfliktlösungen aktiv ein und versucht somit der Welt etwas zurückzugeben. Es ist unsere Aufgabe als Bundesregierung, Solidarität mit den betroffenen Menschen in den Krisengebieten zu zeigen und dazu beizutragen, die Welt friedlicher und sicherer zu machen“, betonte Roth. Das sah auch die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler so, die der Aussage zustimmten, Deutschland solle mehr Verantwortung in der Außenpolitik übernehmen.

Foto: Hanna Schmuch