LUDWIGSAU. Ganz besonders laut wurde es bei einem Treffen des Bündnisses gegen Bahnlärm mit dem Bundestagsabgeordneten Michael Roth. In Friedlos begrüßte der zweite Vorsitzende des Bündnisses, Bürgermeister Thomas Baumann, den direkt gewählten Abgeordneten am Bahnübergang, um auf die anhaltend hohe Lärmbelastung hinzuweisen. Aufgrund des starken Lärms durch Straße und Schiene und die ungünstige Tallage ist Friedlos der höchsten Belastungsstufe des Landes Hessen zugeordnet.

Das Bündnis fordert vom Bund aktive Lärmschutzmaßnahmen für die Bahnstrecke zwischen Fulda und Göttingen in den Gemeinden Haunetal, Hauneck, Bad Hersfeld, Ludwigsau und Bebra. "Besonders schwer erträglich sind die Güterzüge in der Nachtzeit, die den Anwohnern schwer zu schaffen machen. Fest steht: Lärm macht krank und zur Nachtzeit ist er außerordentlich belastend. Wir brauchen dringend Lärmschutzwände", so Baumann.

Michael Roth, der sich schon an die Bahn und das Bundesverkehrsministerium gewandt hat, unterstützt die Forderungen des Bündnisses: "Derzeit fehlt es an allen Enden, wenn es um Lärmschutzmaßnahmen geht. Daher möchte die SPD die Mittel für die Lärmsanierung auf jährlich 200 Millionen Euro verdoppeln. Vor allem aber muss die Bekämpfung des Lärms an der Quelle unser Ziel sein", so Roth. In den nächsten vier Jahren sollen nach dem Willen der Sozialdemokraten alle DB-Güterfahrzeuge mit lärmarmer Bremstechnik, so genannten K-Sohlen oder LL-Sohlen ausgerüstet werden. Europaexperte Roth fordert darüber hinaus ein gesamteuropäisches Vorgehen zur Vermeidung des Schienenlärms in der EU: "Selbst die beste Ausstattung unserer Güterwaggons wird nicht dafür sorgen, dass das Problem vom Tisch ist", sagt Michael Roth. Denn schließlich werde das deutsche Schienennetz von Waggons unterschiedlicher Länder befahren.

Foto: Markus Teglas