Mangel trotz konstanter Arbeitsmarktzahlen

Agenturleiter Dombrowski bespricht mit Michael Roth MdB die Lage auf dem osthessischen Arbeitsmarkt

BAD HERSFELD. Der Fachkräftemangel nimmt auch im ländlichen Raum zu. Zu einem Austausch hierüber trafen sich der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Roth und Waldemar Dombrowski, der Geschäftsführer der hiesigen Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda.

Rein rechnerisch verhalten sich die Arbeitsmarktzahlen im Kreis zwar stabil, konnte Dombrowski vermelden. Die wachsende Anzahl an jungen Arbeitslosen mache ihm aber Sorgen. Obwohl im Kreis noch einige Ausbildungsstellen offen seien, fände nicht jeder Bewerber auch eine passende Stelle in seinem gewünschten Beruf. Zusammen mit sinkenden Jahrgangsstärken führe dies langfristig zu einem immer größer werdenden Fachkräftemangel. Besonders schwierig sei die Situation in den Pflegeberufen. „In Gesprächen mit Verantwortlichen wird häufig deutlich, dass Pflege als Beruf für viele unattraktiv ist. Wir brauchen dringend mehr Respekt, eine bessere Bezahlung und ordentliche Arbeitsbedingungen für die Gesundheits- und Pflegeberufe, um einem steigenden Fachkräftemangel in dieser Branche entgegenzutreten“, gibt Roth zu bedenken. Zudem stellte Dombrowski dem direkt gewählten Bundestagsabgeordneten auch das neue Projekt "AusBILDUNG wird was – Spätstarter gesucht“ vor. Ziel ist es, Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren und ihnen dadurch eine möglichst dauerhafte Beschäftigung zu ermöglichen.

„Es stimmt: Die Arbeitsmarktlage ist derzeit gut. Aber wo viel Licht ist eben auch Schatten. Besonders freut mich, dass die Arbeitsagentur der großen Zahl von unversorgten Altbewerbern eine Chance auf eine qualifizierte Beschäftigung eröffnen möchte", betonte Roth.

Foto: Hanna Schmuch