
GROSSBURSCHLA/WANFRIED. Ein Unternehmensbesuch bei der Firma Grein GmbH führte den heimischen Bundestagsabgeordneten Michael Roth ins thüringische Großburschla. Geschäftsführer Georg Grein zeigte Roth und Staatssekretär Jochen Staschewski aus dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie die Produktionsstätten und einen kleinen Ausschnitt aus der umfangreichen Produktpalette des Unternehmens.
Die Firma Grein hat sich in den Bereichen Textilveredelung, Stanz- und Lasertechnik sowie Digitaldruck mittlerweile auch international einen Namen gemacht. Stolz berichtete Georg Grein seinen Besuchern aus der Politik, dass bald sogar jeder Bundesbürger ein Produkt aus seinem Hause mit sich im Portemonnaie tragen werde. Denn was bislang kaum jemand weiß: Ein Teil des Innenlebens des neuen biometrischen Personalausweises wird inzwischen in Großburschla gefertigt.
Dass nur einen Steinwurf von der ehemaligen innerdeutschen Grenze entfernt mittlerweile Chips für gesamtdeutsche Ausweisdokumente produziert werden, ist für Geschäftsführer Georg Grein der beste Beleg dafür, dass in der Grenzregion mehr als zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung mehr und mehr zusammen wächst, was zusammen gehört. Das zeigt sich übrigens auch in der Geschichte seines Unternehmens: Angefangen hat es mit unserem Familienbetrieb 1988 im Hinterhof eines alten Bauerngehöftes im nordhessischen Wanfried. Im Zuge unseres Expansionskurses haben wir die Produktion im Jahr 2000 ins acht Kilometer entfernte Großburschla in Thüringen verlegt beschreibt Georg Grein seine ganz persönliche Grenzerfahrung als erfolgreicher Unternehmer. Die Mehrzahl unserer 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnt im benachbarten Werra-Meißner-Kreis. Wir fühlen uns daher voll und ganz als hessisch-thüringisches Unternehmen.
Roth war sich mit Staatssekretär Staschewski einig, dass auch die Politik im Grenzgebiet zwischen Hessen und Thüringen Hand in Hand arbeiten müsse. Gute Arbeitsbedingungen, eine unternehmensfreundliche Infrastruktur sowie die gezielte Förderung von innovativen Betrieben dürfen nicht an Landesgrenzen halt machen. Das alte engstirnige Kirchturmdenken passt nicht mehr in unsere Zeit. Heute ist vielmehr gefragt, länderübergreifend zusammenzuarbeiten, um die Produktions- und Arbeitsbedingungen für Unternehmer und Arbeitnehmer gezielt zu verbessern.
Foto: Christian Heydecker