Die Affäre um die Beschaffung von Drohnen durch das Bundesverteidigungsministerium hat nun auch den ehemaligen Verteidigungsminister Franz-Josef Jung erreicht. Nach einem aktuellen Bericht des Wiesbadener Kuriers habe der Bundesrechnungshof bereits an Vorgängen aus den Jahren 2007 bis 2009 Kritik geübt. Es wird mehr und mehr deutlich, dass anscheinend schon im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung entscheidende Fehler begangen wurden. Der damalige Verteidigungsminister und heutige Spitzenkandidat der hessischen CDU trägt nach Ansicht des Rechnungshofes Mitschuld an den nun bekanntgewordenen Problemen und einer beispiellosen Verschwendung von Steuergeldern. Es wäre an der Zeit, dass Herr Jung sich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen äußert, sagte der Generalsekretär der SPD-Hessen Michael Roth am Mittwoch in Wiesbaden.
Nach Meinung von Roth stelle sich die Frage, wieso Jung als damaliger politischer Verantwortlicher nicht schon die Reißleine gezogen und das Projekt gestoppt habe. Herr Jung hat die volle politische Verantwortung für alle Vorgänge in seinem Ministerium in der Zeit von 2005 bis 2009 zu tragen. Er muss erklären können, wieso er trotz Warnungen von Bundeswehr-Prüfern so gehandelt hat. Ein Wegducken ist nicht möglich. Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Antworten, auch von Herrn Jung!, so Roth.