

ROTENBURG AN DER FULDA. Als beschämendes Katz-und-Maus-Spiel zulasten Rotenburgs werten der Bundestagsabgeordnete Michael Roth und der Landtagsabgeordnete Dieter Franz das fortgesetzte Verwirrspiel bei der Planung der Ortsumgehung Lispenhausen und der dritten Fuldabrücke. Der Bund habe dabei die Verantwortung für die Ortsumgehung Lispenhausen und das Land Hessen für die Fuldabrücke, erläutern die beiden Abgeordneten. Beides sei wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Erschließung der Alheimerkaserne, die ab 2016 leer stehe.
"Ministerpräsident Bouffier (CDU) weigert sich dem Vernehmen nach weiterhin, die Planungen für die dritte Fuldabrücke voranzutreiben, solange die erforderlichen Ausschreibungen für die Ortsumgehung Lispenhausen noch nicht erfolgt sind", so Franz. "Und die Bundesregierung mahnt die hessische Straßenbauverwaltung an, die Entwurfsplanung für die Ortsumgehung bald anzugehen, damit das Projekt überhaupt erst in den Investitionsrahmenplans des Bundes aufgenommen werden kann. Koordiniert werden dabei beide Projekte allem Anschein nach überhaupt nicht", ergänzt Michael Roth und fügt an: "Ein gemeinsames Bauprojekt, mit dem Ziel, Rotenburg für die bundeswehrlose Zeit ab 2016 vorzubereiten, wird es auf diese Weise aber nicht geben."
Roth und Franz hoffen nun, dass zumindest alle Verantwortlichen vor Ort in dieser Frage gemeinsam handeln. "Ob Kommune oder Landkreis: Allen sollte klar sein, dass eine Nachnutzung der Alheimerkaserne nur mit vernünftiger Infrastruktur in Frage kommt", so die beiden Abgeordneten.
Auf Unverständnis bei den SPD-Politikern stößt das beharrliche Schweigen vor Ort zu den widersprüchlichen Aussagen des Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) und des zuständigen Verkehrsministers Florian Rentsch (FDP). "Jeder sagt etwas anderes – und nichts Konkretes! So wird das nichts", befürchten Roth und Franz. Auf das Angebot, überparteilich für die Zukunft der Bundeswehr einzutreten, sei die heimische CDU leider nicht eingegangen. "Wer die Entscheidung von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) akzeptiert, muss den Bürgern zumindest eine Sorge nehmen: Auch ohne unsere Alheimerkaserne hat Rotenburg eine gute Zukunft", so die beiden Abgeordneten.