
BEBRA. "Bei Ihnen ist’s ein bisschen wie bei Rumpelstilzchen. Sie können auch aus Stroh Gold spinnen", scherzt Bundestagsabgeordneter Michael Roth beim Besuch des Recyclingbetriebs Hugo in Bebra. "Schrottverwertung hat in Deutschland ein negatives Image. Dabei leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Wiederverwertung wertvoller Rohstoffe", sagt Heinrich Hugo, der den Betrieb in zweiter Generation seit 1975 führt. Seine Nachbarin aus Kindheitstagen Christina Kindler, die im Herbst Bürgermeisterin ihrer Heimatstadt Bebra werden möchte, pflichtet ihm bei: "Hier wird mit modernen Maschinen Metall aussortiert und wiederverwertet." Sogar Metallschlamm, der als Rückstand in der Automobilindustrie anfällt, wird in einem aufwändigen Verfahren noch nach Abfall und Metall getrennt: "Das ist eben Nachhaltigkeit made in Bebra", so Kindler.
Mit dem SPD-Haushaltsexperten Carsten Schneider ist ein weiterer Bundestagsabgeordneter zu Gast, für den der Betrieb von besonderem Interesse ist. Denn bereits seit 1995 gehört mit der HUGO Entsorgung GmbH eine Erfurter Zweigstelle dazu, die mitten in Schneiders Wahlkreis liegt. Über mangelnde Auslastung kann sich der Chef Heinrich Hugo jedenfalls nicht beschweren. "Unsere jeweils acht Mitarbeiter in Bebra und Erfurt arbeiten viel und zuverlässig. Und für mich ist es selbstverständlich, dass sie dafür anständig bezahlt werden", so Hugo selbstbewusst. Nur mit dem Platz ist man mittlerweile an eine Grenze angelangt. "Wir sind seit langer Zeit auf der Suche nach einem größeren Grundstück, das unsere Anforderungen erfüllt, aber bislang waren wir da noch nicht erfolgreich. Vielleicht gibt es da nach den Bürgermeisterwahlen im Herbst neuen Schwung", hofft Hugo mit einem Seitenblick auf Christina Kindler.