Kernelement von Politik

Beeindruckt von der Ausstellung im wortreich: die Rheinland-Pfälzische Ministerin Doris Ahnen (4.v.l.), die auf Einladung von Michael Roth MdB (2.v.l.) Bad Hersfeld besuchte. Foto: Markus Teglas

BAD HERSFELD. "Was in Hessen zwei Ministerien machen, das schafft Ministerin Doris Ahnen in Rheinland-Pfalz ganz allein", scherzte Bundestagsabgeordneter Michael Roth beim Besuch der Landesministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur. Bildungsexpertin Ahnen war auf Einladung Roths nach Bad Hersfeld gekommen, um über gute Bildung und Betreuung zu diskutieren.

Gemeinsam mit dem Gießener Bundestagsabgeordneten Rüdiger Veit und der Heringer Schülerin Stefanie Weil entwickelte sich im Bad Hersfelder Mitmachmuseum wortreich eine muntere Diskussion über den Stellenwert von Bildung. "In den letzten Jahren ist Bildung zum Glück zu einem Kernelement von Politik geworden, weil viele erkannt haben, dass die gute Ausbildung von heute darüber entscheidet, wo wir in 20 bis 30 Jahren stehen werden", so Doris Ahnen. Besonders kritisch ging sie mit dem geplanten Betreuungsgeld von CDU, CSU und FDP ins Gericht: "Wir können doch nicht Geld dafür ausgeben, dass wir Kindern den Zugang zu frühkindlicher Bildung vorenthalten und gleichzeitig fehlen diese dafür vorgesehenen zwei Milliarden Euro dann für den dringend notwendigen Kita-Ausbau. Langfristig ist nur der für Eltern kostenfreie Besuch von Kindergärten wirklich gerecht." Für Stefanie Weil, die sich als Mitglied des Landesschülerrats Hessen engagiert, steht beim Zugang zur Bildung besonders die individuelle Förderung im Vordergrund: "Ich wünsche mir eine Schule, in der die Talente und Interessen von Schülern erkannt und gefördert werden." Und Rüdiger Veit verwies darauf, dass gute Bildung nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen dürfe: "Der Zugang zur Bildung ist die soziale Frage unserer Zeit. Herkunft, Religion, Hautfarbe oder Geschlecht dürfen nicht über den späteren Lebensweg entscheiden."

Und auch ein Besuch im wortreich durfte im Besuchsprogramm der Ministerin nicht fehlen, die gemeinsam mit Michael Roth an den vielen spannenden und interaktiven Stationen viel Interesse und Spaß hatte. Und auch bei improvisierten Theaterspiel mit dem Rot(h)käppchen Michael Roth wusste sich zu überzeugen.